#06
Tetralemma Methode
Doch wie lässt sich ein Paradox bestmöglich angehen? Wir nehmen im Alltag nur selten eine differenzierte und strukturierte Betrachtung unserer Spannungen vor. Dadurch kann es passieren, dass offensichtliche und triviale Lösungen nicht bedacht oder erkannt werden. Eine Methode, um Paradoxien systematisch zu anzugehen, ist die sogenannte Tetralemma Methode. Diese Methode kommt aus der Coaching-Praxis und ist auch bekannt als Strukturaufstellung. Bei der Anwendung dieser Technik geht man systematisch fünf Entscheidungsmöglichkeiten hinsichtlich der jeweiligen Situation durch und reflektiert jeweils die Vor- und Nachteile. Die Reflexion ermöglicht es strukturiert verschiedene Seiten des Problems zu beleuchten und Handlungsoptionen abzuleiten.
Angenommen eine Person sieht sich in einem Entscheidungsdilemma zwischen Option A und B
Abwägung der Vor- und Nachteile für die Option A.
Abwägung der Vor- und Nachteile für die Option B.
Sollte die Betrachtung der beiden offensichtlichen Möglichkeiten kein Erfolg haben, sollte eine Integration der beiden Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden. Es wird also nach einer Lösung gesucht die sowohl das eine, als auch das Andere enthält. Beispiel: Die Person entscheidet sich, sowohl Option A als auch Option B umzusetzen.
Im nächsten Schritt sollte durchdacht werden, was es bedeuten wurde keine der beiden Optionen zu wählen und umzusetzen. Was wären die Konsequenzen? Auch dies ist eine legitime Position, auf die im Regelfall der fünfte Schritt „Etwas ganz anderes“ folgt.
Es es auch hier keine Lösung gibt, sollten ganz neue Überlegungen angestellt werden. In dem Fall würde man sich von allen vier Optionen vollständig lösen und das ursprüngliche Dilemma hätte sich aufgelöst. Die Person im Beispiel könnte sich gegen eine Beziehung entscheiden oder auf Reisen gehen. Hier gibt nahezu unendlich viele Optionen.